Samstag, 19. November 2011

Die Tempel von Angkor

Um 4:30 Uhr aufstehen. Kein Frühstück. Alles ist dunkel, außer die Sterne am Himmel. Mit dem Tuk Tuk auf holprigem Wege aus Siem Reap rausfahren. Halt. Leichte Umrisse in der Ferne sind zu sehn. Alle Menschen laufen nach links weil es ihnen von den Kambodschanern die zufaellig ihre Verkaufsstände in der Ecke haben so empholen wird. Ich Lauf gerade aus, will näher ran. Bin alleine. Ich hör die Grillen zirpen, die Voegel unbekannte Lieder singen. Aus der Ferne tönt das Echo eines schreienden Affen irgendwo in der Wildnis Kambodschas. Trommeln. Die traditionellen mystischen Melodien der Khmer werden gespielt. Und aufeinmal sind die ersten Sonnenstrahlen zu sehen. Ich darf nun erleben wie die Sonne hinter dem imposantesten Gebäude aufgeht, welches ich je gesehn habe: Angkor Wat, das Wahrzeichen des Königreiches von Kambodscha. Während der lilablaue Himmel von den Orangetönen der Sonne durchstochen wird, wird unten die ganze Umgebung von einer derartig starken, kosmischen und spirituellen Aura umgeben, dass jede Ehrfurcht vor diesem alten Tempel grade zu aus einem rausgepresst wird. Es ist als würde eine uralte Gottheit die 1000 Jahre geschlafen hat wieder erwachen. Und ich bin live dabei.


Angkor Wat ist das Wahrzeichen Kambodschas und Teil der Nationalflagg... man sieht die Umrisse von Angkor Wat einfach ueberall.




Die Region Angkor war früher das Zentrum des mächtigen Khmer-Reiches welches damals große Teile von Thailand,Laos und Vietnam beherrschte. Aufgrund neuartiger Bewässerungssysteme gelang das alte Reich der Khmer zu großem Reichtum. So konnten zu der Zeit die imposanten Tempelanllagen und Gebäude in der Region um Angkor errichtet werden. Damals waren die Khmer noch hinduistisch und so war das im 12.Jh erbaute Angkor Wat ( Angkor = Stadt, Wat = Tempel ) der Gottheit Vishnu geweiht.

Fast genauso imposant und noch groesser ist Angkor Thom (Thom = groß -> Angkor Thom = große Stadt). In Angkor Thom steht auch der beeindruckende Bayon Tempel der Schauplatz einer Szene im ersten Tomb Raider Film ist. Zurück zu unserem Ausflug. Die neuen Voluntaere sind also nach Angkor gefahren um sich die Tempel anzuschauen und Angkor Wat bei Sonnenaufgang erleben können. Die Qualen die ich dadurch in Kauf nehmen musste, waren es aufjedenfall Wert. Nachdem Sonnenaufgang haben wir uns Bayon angeschaut.





Ich hoffe ihr koennt euch anhand der Fotos irgendwie vorstellen wie krass der Bayon ist. Jeder Turm hat 4 Buddha Gesichter. Eins auf jeder Seite. Es ist einfach nur riesig.


Wir hatten einen Top Tourguide: Buty. Seine Eltern
haben die Zeit der roten Khmer nicht überlebt und er wurde von seinem Onkel in den Tempel geschickt wo er 5 Jahre als Mönch gelebt hat. Keine ungewöhnliche Sache in Kambodscha. Dieser Mann hat soviel Herzlichkeit und Freundlichkeit ausgestrahlt dass man ihn einfach gern haben muss. Er spricht wirklich perfektes Englisch und es ist extrem angenehm ihm zuzuhören. Ich schätz mal als Tourguide gehört er zu der oberen Mittelschicht. Er hat uns erzählt wie er zur Weihnachtszeit einmal im Jahr nach Sihanoukville ( Strandstadt in Kambodscha )mit seinen Freunden reißt und sein größter Wunsch ist es eines Tages mal echten Schnee zu sehen.

Nach Bayon kamen ein paar unwichtige Nebentenpel und der Tomb Raider Tempel, der ebenfalls Schauplatz im Film ist. Anschließend gabs ein teures Mittagessen in einem Tourilokal. Da uns die meisten Tempel ziemlich ausgelaugt haben wegen der brutalen Hitze und den vielen Treppen und Fußmärsche usw sind 4 Maedls zurück nach Siem Reap gefahren. Pech für sie denn so haben sie verpasst das Angkor Wat von innen zu sehen. Nach 10h Tempel, Schweiß und Tränen waren wir einfach nur am Ende. Abends in Siem Reap war ich noch mit 3 Voluntaeren essen und war dann glücklich endlich ins Bett gehn zu können. Denn der nächste Tag sollte wieder lang werden...

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