Wikipedia sagt der Tonle Sap ist der groesste Binnensee Asiens und eines der fischreichsten Binnengewaesser der Erde. Fuer Kambodscha ist der Tonle Sap essentiell, da Fischfang und Reisanbau zu den wesentlichen Wirtschaftszweigen des Landes gehoeren und Reis und Fisch auch die Hauptbestandteile der Khmer Cuisine ist. Von den 225.000 Fisch die jaehrlich im Land gefangen werden stammen die Haelfte vom Tonle Sap See und 75% des in Kambodscha konsumierten Proteins werden aus Fischen gewonnen. Ausserdem verbindet er Siem Reap mit der Hauptstadt Phnom Penh, was fuer uns ziemlich cool ist weil wir unseren Ausflug nach Phnom Penh auf einem Boot starten koennen.
Aber zurueck zu meinem Tonle Sap Ausflug. Um 15Uhr machten wir uns also in einem kleinen Mini Van auf den Weg zum Hafen. Was am Hafen genau passierte sollte ich aber erst nach dem Ausflug erfahren. Auf dem Boot hab ich auch gleich mal die zwei netten Bruederchen kennengelernt. Wahrend der eine dem andren den Ruecken feihaelt hat der andere Probleme damit das Ruder zu schwingen.
Aber ey, was sie alleine nicht schaffen das schaffen sie dann zusammen!
Irgendwann hat diese kleine Bestie dann gemeint sie muss mich massieren. Naja was heisst massieren...es war eher ein auf die Nerven klopfen, wenn ihr wisst was ich meine. Ich dachte zuerst der will Geld und hab dann auf jeder Sprache die mir in Sinn kam " Nein Danke!" gesagt. Sogar auf Khmer!
Der Kerl hat einfach weiter gemacht ohne irgendetwas zu sagen. Nach 5 Minuten noch keine Spur von Muedigkeit gezeigt zueckte ich meine Waffe: Die Canon EOS 550. Ziel fokusiert, Finger am Ausloeser. Noch immer klopft der Kleine was das Zeug haelt auf mein Ruecken. Shot!
Aber sichtlich gelangweilt von meinen Knipsattacken zeigt er mir sein bezauberndes Laecheln und haut auf den Putz. 10 Minuten und etliche Fotos weiter hab ich ihn dann endlich bezwungen diesen Rotz von einem Buben.
Trotz dieses nervtoetenden Kampfes was er ein guter Gegner dieser kleine Khmer, das muss ich ihm lassen.
Aber ich musste schnell merken dass ich nur die Schlacht gewonnen hab nicht den Krieg. Er hat diese kleine Pause einfach genutzt um sich Verstaerkung zu holen. Kaum taucht sein Bruder auf spuer ich schon wieder diese kleinen schmutzigen Finger an meinem Nacken und auf den Schultern. Doch schnell und durchdacht war mein Gegenzug. Ich hetzte diese Plagen einfach auf den naechsten Passiagier...
Der hat sich das natuerlich auch nicht gefallen lasssen aber seine Aggresionen konnten diese tapferen Biester nicht abschrecken.
Nja mit viel Ignoranz und Ausdauer haben diese Lausbuben endlich aufgegeben.
Ich wuenscht ich koennt euch irgendwie nahebringen was fuer eine Zufriedenheit sich in mir ausgebreitet hat als ich den Kleinen Gelben endlich heulend in der Ecke sah, die Troestversuche seines Bruders vehement abweisend.
Okay zurueck zu dem eigentlichen Ziel des Ausflugs: Die Besichtigung des Tonle Sap. Es gab eine kleine Badepausse aber irgendwie hats mir nicht soooo gefallen im See zu Baden. Das Wasser war irgendiwe...langweilig. Dafuer konnte man allerhand Sachen sehen. Schwimmende Doerfer, die verschiedensten Boote und jede Menge Pflanzen.
Das alles sieht vielleicht ganz cool aus aber das Leben auf dem See ist wirklich hart. Mal abgesehn von den ganzen Krankheiten und den krassen Hygiene-Standards haben die Menschen hier es sehr schwer Geld zu verdienen. Der Fischfang haelt sie am Leben aber die Arme der Touribranche reichen noch nicht so ganz bis zum Tonle Sap.
Abundzu schwimmen auch solche traurigen Gesichter mit ihrem traurigen Begleiter vorbei.
Dann gibts noch die Kids die mit Mamas Topf und Mamas Kochloeffel zur Schule paddeln muessen..
Nach einer kurzen Pause in einem schwimmenden Cafe mit hauseigener Krokodilfarm bei Shrimps und Kambodschanischem Zuckersuff-Fanta gings auch schon zurueck Richtung Hafen.
Auf dem Rueckweg zum Hafen gabs noch eine kleine libevolle Familienpruegelei auf dem Deck des Bootes.
Ich glaube die waren beide ein bisschen angeschlagen weil wir vorhin gewonnen haben und wollen jetzt ihre Wut irgendwie ausleben.
Am Hafen angekommen sind uns erstmal Kinder hinterhergerannt die uns Tellerchen verkaufen wollten. Auf den Tellerchen waren Bilder von uns drauf die heimlich beim Betreten des Bootes von uns gemacht wurden. 3USD dass stueck, ich handelte auf 2 runter. Das Maedchen gab mir nur 2 zurueck und sagte mir mit nem Grinsen dass ich jetzt einen Staender mit in der Tuete habe..jaj abzocken koennen sie die Kleinen...
Aufjedenfall war es mal wieder ein erlebnisreicher interessanter Tag in Kambodscha..Das Orientationsprogramm war hiermit auch zuende (Unser Khmer Unterricht wurde auf naechsten Sonntag vorschoben, weil Theavy Halsweh oder so hatte). Am naechsten Tag solllte meine Arbeit hier nun also beginnen. Gespannt auf morgen legte ich mich also ins Bett.